Die Wurzeln der Boryszew-Gruppe gehen bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Im Jahr 1911 wurde Belgijskie Towarzystwo Sochaczewskiej Fabryki Sztucznego Jedwabiu
(die Belgische Gesellschaft der Kunstseidenfabrik Sochaczew) gegründet. Nach dem Ersten Weltkrieg produzierte die Sochaczew-Fabrik Schießpulver. In den 1930er Jahren wurden
zu den Hauptprodukten von Boryszew Zahnzemente der Marke Borygo, deren Herstellung bis in die 1950er Jahre dauerte. Das Produktionsprofil veränderte sich kaum nach dem Zweiten Weltkrieg. Anstelle von Schießpulver wurden aber Betäubungsether, Amylalkohol und kosmetische Öle hergestellt. Seit Mai 1996 sind die Aktien der Aktiengesellschaft Boryszew S.A.
an der Warschauer Börse notiert.

Im Jahr 1999 gewann die Boryszew S.A., deren Angebot zu dieser Zeit aus einem breiten Spektrum von chemischen Produkten (u.a. das bekannte Frostschutz-Kühlmittel Borygo) bestand, einen strategischen Investor – Herrn Roman Karkosik. Der neue Hauptaktionär initiierte eine dynamische Entwicklung der Boryszew-Gruppe. Die M&A-Aktivitäten der Gruppe, darunter
die Akquisitionen von Produktionsunternehmen aus dem Chemiesektor und deren Umstrukturierung, sowie das organische Wachstum der Unternehmen der Gruppe trugen zu einer deutlichen Ergebnisverbesserung bei. Dies wurde von den Investoren mit einem deutlichen Anstieg des Boryszew-Aktienkurses an der Warschauer Börse begrüßt.

Im Jahr 2005 erlangte die Boryszew S.A. Kontrolle über die an der Warschauer Börse notierte Aktiengesellschaft Impexmetal S.A., die in ihrer Unternehmensgruppe einige Produktions-
unternehmen aus der Nichteisenmetall- und Wälzlagerindustrie zusammenbringt.

Im Jahr 2010 kaufte die Boryszew S.A. die italienische Maflow-Gruppe, einen der größten Hersteller von Leitungen für Brems- und Klimaanlagen, elektrischen Servolenkungssystemen (EPS-Systemen) und aktiven Federungssystemen für die Automobilindustrie. Dies markiert den Beginn des Bereichs Automotive, das sich zu einem wichtigen Geschäftsbereich der Gruppe entwickelte.

In den Jahren 2011 und 2012 setzte die Boryszew S.A. die Umsetzung ihrer Unternehmensstrategie durch Akquisitionen von weiteren Zulieferunternehmen für die Automobilindustrie fort. Im Juli 2011 wurden Verträge zur Übernahme von zwei auf die Kunststoffverarbeitung spezialisierten deutschen Gruppen (AKT/ICOS und Theysohn) unterzeichnet. Im März 2012 kaufte
die Boryszew S.A. die deutsche Ymos-Gruppe, Europas führendem Hersteller von galvanisierten und verchromten Kunststoffkomponenten für den Automobilsektor.

In den folgenden Jahren konzentrierte sich die Boryszew-Gruppe auf organisches Wachstum. Im Jahr 2014 wurden neue Produktionsstätten in Russland (BAP-Gruppe), 2016 in Mexiko (Maflow-Gruppe), 2017 in Prenzlau (BAP-Gruppe, eine der größten polnischen Greenfield-Investitionen in Deutschland) und 2018 in Torun (Maflow-Gruppe) eröffnet.

Im Jahr 2019 übernahm die Boryszew S.A. die auf Stahlprodukte spezialisierte Alchemia-Gruppe. Dies markiert den Beginn des Bereichs Stahl der Boryszew-Gruppe.